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Aktuell Brauchtum

Beim Schwäbischen Albverein Mähringen werden die Ostereier um die Wette geworfen

Achtung, tief fliegende Ostereier. In Mähringen wird jedes Jahr um die Wette weit geworfen. GEA-FOTO: MEYER
Achtung, tief fliegende Ostereier. In Mähringen wird jedes Jahr um die Wette weit geworfen. Foto: Jürgen Meyer
Achtung, tief fliegende Ostereier. In Mähringen wird jedes Jahr um die Wette weit geworfen.
Foto: Jürgen Meyer

KUSTERDINGEN-MÄHRINGEN. Eier zu werfen ist eine teure Angelegenheit: Weil er fünf davon in Richtung von König Charles geworfen hatte, ist ein Student zu einer Geldstrafe von rund 130 Euro verurteilt worden. Für eine Ei-Attacke auf den Ärmel des Bundespräsidenten musste ein Frankfurter 600 Euro Strafe löhnen. Mit 4.500 Euro besonders teuer kamen zwei Eierwürfe einem Traunsteiner zu stehen, dessen Wurfgeschosse auf den bayrischen Ministerpräsidenten Söder an Regenschirmen abprallten.

Nicht auszudenken, welches Strafmaß ein Gericht verhängen würde, wenn ein Ei einen Kusterdinger Bürgermeister oder gar einen Albvereins-Vorsitzenden treffen würde. Damit das erst gar nicht passiert, hat die Mähringer Ortsgruppe den alten Brauch des Eierwerfens nicht als Protestveranstaltung, sondern als sportlichen Gaudi-Weitwerf-Wettbewerb wiederbelebt.

Vor Jahrzehnten ist dieser Kult in organisatorische Bahnen gelenkt worden. Am Ostermontag kam wieder eine Hundertschaft Athleten mit Zuschauer zum Sportplatz Reinenberg. Mitmachen kann jeder, der noch an den Osterhasen glaubt. Die Vorbereitungszeit für den Spaß mit dem Fruchtbarkeits-Symbol liegt bei gerade mal zehn Minuten – so lange dauert es, bis die selbst mitzubringenden Sportgeräte hartgekocht sind.

Es gibt überschaubare Regeln – und im Gegensatz zum Promi-Bewerfen erhalten die Eierwerfer in Mähringen sogar einen Preis in Form von Süßigkeiten. Die Teilnehmer wurden nach Klassen und damit nach vergleichbarer Weitwurfleistung unterteilt. Die vier Altersstufen reichen von »kann bereits eigenständig auf zwei Beinen stehen« bis hin zu den Erwachsenen. Die Weiten lagen, auch je nach Wurftechnik, Geschlecht und dank starkem Westwind im Bereich zwischen 1,60 Meter und der vierzigfachen Distanz. Bei den zwei Durchgängen ging auch einiges zu Bruch – zur Freude der Mähringer Krabben (Raben), die sich nach dem Spektakel an den Überresten gütlich taten. (GEA)